Tanker Pilot: Lessons from the Cockpit

Wieder einmal habe ich ein Buch gelesen und wieder ist es auf Englisch. Das hat zwei Gründe. Zum einen ist die Auswahl an Büchern mit Luftfahrtbezug auf Englisch deutlich größer und meistens sind sie auf Englisch auch noch günstiger als die Deutschen Übersetzungen. Da ich die meisten Bücher inzwischen als Ebook lese, spart man auf diese Art nochmal. In meinem Fall ist es ein Kindle und da ist ganz praktisch das man auch mal Wörter nachschlagen kann. 

Der Autor

Lt. Col Mark Mark Hasara war 24 Jahre im „Tankergeschäft“ tätig. Zum einen als Pilot der KC-135 und zum andren als Planner im Tanker Airlift Control Center. Nach seiner Tätigkeit bei der Air Force war er für 7 Jahre bei Rockwell Collins angestellt und entwickelte und designte dort Cockpits. Inzwischen ist er Autor und Berater, zusätzlich hält er Vorträge. Wer noch ein wenig mehr über ihn wissen möchte, kann sich auch eine Folge von Aircrew Interview anschauen, in der er zu Gast war. 

Das Buch

Das Buch ist eines der Bücher das ich eigentlich erst weglegen konnte, als ich es durchgelesen hatte. Im ganzen hat es nur 3 Tage gedauert. Das sagt schon eine Menge aus. Bisher war für mich Luftbetankung nur ein Tanker kommt, betankt ein Flugzeug und fertig. Dieses Bild hat das Buch gründlich geändert. Man lernt beim lesen des Buch schnell das viel mehr dahinter steckt. Es erfordert einen Plan bzw Planung und auch jeder Flugzeugtyp hat seine eigenen „Tücken“. Da Mark Hasara sowohl als Pilot als auch als Planer für die Tanker eingesetzt war, erfährt man über beide Seiten etwas. Auch über Unterschiede von Navy und Air Force erfährt man das ein oder andere. Anfangs war ich ein wenig eintäuscht als die Perspektive vom Piloten zum Planer wechselt. Tatsächlich war aber dieser zweite Teil nicht weniger spannend. Nebenbei war Mark Hasara auch begeisterter Fotograf und einige seiner Bilder sind auch im Anhang des Buch zu sehen. Allerdings lohnt die Gedruckte Ausgabe, meiner Meinung nach, nicht für knapp 20 Bilder. Nach jedem Kapitel ist ein kleiner Zusatz mit den Lessons Learned. Da werden die Erfahrungen des Kapitels sozusagen noch mal zusammengefasst und meistens auch auf das zivile Leben übertragen. War nicht so meine Welt, gibt aber bestimmt Personen denen das gefällt. Da es aber auch nur kurze Absätze sind, stört es nicht weiter. Gut gefallen haben mir auch die vielen Fakten die man im Buch findet. Sei es über die Eigenheiten einzelner Streitkräfte, einzelner Typen oder auch über Abläufe. Diese Fakten sind einfach Teil der Geschichten die er erzählt und man wird nicht einfach damit bombardiert. Auch der Umgang mit Abkürzungen gefällt mir ganz gut. Die wurden eigentlich in allen Fällen zumindest einmal im Text erklärt. Mir persönlich gefällt das besser als wenn die Seiten mit Fußnoten zugekleistert sind. Am Ende des Buches hätte ich gerne noch weitergelesen und war fast traurig das es schon zu ende ist. Da gibt es andere Bücher, da denkt man „endlich“. Im Verlauf des Lesens habe ich einige neue Wörter aus dem Tanker Jargon gelernt. Ich weiß jetzt was ein „Guchi Bird“ ist, und auch eine neue Bedeutung von „Iron Maiden“ kenne ich.  Angenehm ist an dem Buch auch, das sich der Patriotismus im großen und ganzen ehr zurück hält. Was bei US Autoren ja nicht immer der Fall ist. 

Zitate / Auszüge

…über Atomwaffen an einer Maschine

two and a half megatons of thermonuclear attitude adjustment,

Hier die Erklärung für die Bedeutung von „Iron Maiden“

No one liked our Iron Maiden, the nickname for the KC-135’s refueling drogue.

Es wurde wohl bemängelt das er zu hart und unflexibel ist. Dadurch auch gerne mal Dinge am Receiver zerstört.

Über die Schwierigkeiten die sich zum Beispiel ergeben wenn man eine A-10 betanken muss.

 

A combat-armed Hawg will go only 210 knots even at lower altitudes. The boom gets a little mushy in its movements below 210 knots, and is uncontrollable below 190 knots. Below 190 knots, there is not enough airflow over the boom ruddervators for control, so it just dangles behind us. The only way for us to do this was for Walrus as Tail-end Charlie

Ein Spruch taucht im Verlauf des Buchs mehrmals aus, ist auch recht passend

nobody kicks ass without tanker gas

Über den Treibstoff bzw. den Tankerbedarf nach dem 11. September

Light Grays burn eight thousand pounds per hour in their patrol stations, and two thousand pounds per minute fighting in afterburner. Would the Eagles punch off external wing fuel tanks to chase airliners? A four-ship of Eagles needed eighteen tanker sorties over twenty-four hours—twenty-two if they were shooting missiles, because then the external fuel tanks would be punched off.

Noch ein neuer Name für ein Flugzeug, Diesmal für die E-3

Few of us called the Sentry by its name; most called it “the Wacker.”

Über die Menge an abgegebenem Kerosin während der Operation „Anaconda“ in Afghanistan 

Air Force tankers had off-loaded eighty-four million pounds of gas in fourteen days, averaging six million pounds a day.

Über die F-18 findet sich an der ein oder anderen Stelle auch eine Bemerkung. An manchen Stellen des Buch wirkt es so, das es wohl ein ziemlicher Aufwand war, dafür zu sorgen das die F-18 der Navy „mitspielen“ konnten.

Hornets were the fuel-critical fighter in every carrier air wing, holding little and burning a lot.

Der Tornado ADV kommt aber auch nicht so gut weg

Tornado ADVs are notoriously fuel inefficient; their afterburner tactical departures consumed three thousand to four thousand pounds of fuel. Each Tornado disappeared into the blackness, its blue afterburner flames and flashing collision lights visible through the climbing spiral it employed to stay over the protection of the airfield’s security forces. Tornados needed ten

Und über die B-1B findet sich auch an mehreren stellen ein Kommentar wie zum Beispiel. Schon beeindruckend, jedesmal Luftbetankung einer „Bone“ bedeutet das 40 Tonnen den Besitzer wechseln.

because Bones carry 265,000 pounds of fuel and consume twenty thousand pounds an hour. XATK Bones were scheduled to take eighty thousand pounds each time they hooked up to a tanker.

Es würde sich noch viel mehr finden, aber dann solltet ihr das Buch selbst lesen 😉

  

Navigation