The Red Arrows

Offiziell wurden die Red Arrows 1965 gegründet. Die Geschichte der britischen Kunstflugteams reicht aber bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zurück. Mitte der 50er Jahre führten vier Teams die Liste der britischen Kunstflugstaffeln an: Black Knights, Fighting Cocks, The Tigers und Black Arrows. Als die RAF ihre Kunstflugaktivitäten aus wirtschaftlichen Gründen drastisch einschränken musste, wurden die Black Arrows der No 111 Squadron mit ihren nachtschwarzen Hunter ihr offizielles Kunstflugteam. Auf der Farmborough Air Show 1958 flogen die Black Arrows eine Fassrolle mit 22 Maschinen, ein bisher unerreichtes Manöver und der Höhepunkt der Show.Nachfolger dieses Teams waren die Blue Diamonds und darauf die Tigers der No 74 Squadron. 1963 gründete das Flying Training Command mit den Firebirds ein Team, das nur nach bei Flugtagen auftreten sollte. Parallel dazu schuf die Central Flying School (CFS) zur Wahrung ihrer Kunstflugtradition 1964 mit den Red Pelicans eine eigene Kunstflugstaffel aus sechs Jet Provost T Mk.4. Es folgten die Yellowjacks mit fünf gelb lackierten Gnat. Obwohl letztere sehr erfolgreich waren entschied sich die RAF ein eigenständiges Kunstflugteam zu gründen. Dieses offizielle Team wurde direkter Nachvolger der Yellowjacks, übernahm dessen Gnat und formierte sich offiziell am 1. März 1965 als Red Arrows. Der Name war nicht zufällig sondern man hatte die Farbe “Red” gewählt, weil sie besonders publikumswirksam ist und “Arrows” zur Erinnerung an die legendären Black Arrows. Die erste öffentliche Vorführung der Reds fand am 9. Mai 1965 im französischen Clermont-Ferrand statt. Ende 1976 stand die Ausmusterung der Gnat und die Indienststellung der Hawk an. Die Piloten der Red Arrows waren wenig begeistert. Fünfzehn Jahre waren sie mit den Gnat eng verbunden und von den phänomenalen Flugleistungen nie enttäuscht worden. Insgesamt 15 Teams und 54 Piloten hatten auf “ihren” Gnat runf 25000 Flugstunden absolviert und bei 1292 Airshows die Zuschauer begeistert. Insgesamt 6 Gnat waren in diesen Jahren verloren gegangen und vier Piloten starben im Training. 1979 rüsteten die Reds auf Hawk um. Das Flugprogramm der Red Arrows beginnt gewöhnlich mit der Diamond Nine. Gefolgt von verschiedenen Loopings und Rollen mit und ohne Rauch. In der zweiten Hälfte bricht das “Synchro Pair” Reds 6 und 7 aus dem Verband aus und beginnt mit atemberaubenden Soloeinlagen. Die Solisten haben die Aufgabe die unvermeidbaren Lücken zwischen den Vorführungen des Teams zu überbrücken und ständig für Spannung zu sorgen.Alle Manöver sind so ausgelegt, dass sich die Maschinen nicht über den Zuschauern befinden oder auf diese zufliegen. Die Distanz der Maschinen beträgt drei bis vier Meter und die Höhe der Formation liegt bei mindestens 60 bis 100 Meter. Die Untergrenze des Synchro Pair liegt bei 30 bis 40 Metern. Zu den Voraussetzungen um als Pilot bei den Red Arrows zu fliegen gehören wenigstens 1000 Jet Flugstunden. überdurchschnittliches fliegerisches Können und wenigstens einen Kampfeinsatz auf schnellen Jets (Tornado, Harrier oder Typhoon). Das ist auch der Grund warum es noch keine Frau bei den Red Arrows als Pilot gibt. Diesen ist es noch nicht lange erlaub aktiv an Kampfeinsätzen teilzunehmen, deshalb fehlt es hier natürlich an geeigneten Bewerberinnen. Im April ist das Team jedes Jahr für sechs Wochen auf Zypern, weit weg vom schlechten englischen Wetter, um das Programm für die kommende Saison zu perfektionieren. Am Ende des Trainings steht der Authority Day, bei dem die Reds ihren höchsten Vorgesetzten das Programm präsentieren müssen. Wenn diese zufrieden sind ist der Weg für die Saison frei. Von Mai bis September werden ca. 100 Shows geflogen. Normalerweise bleibt jeder Pilot für 3 Jahre beim Team. Offiziell besteht das Team aus 10 Piloten auch wenn nur 9 die Vorführungen fliegen. Red 10  begleitet das Team mit einer zehnten Hawk die bei Bedarf als Ersatz dient. Red 10 ist Pilot, fungiert aber als Team Manager und kommentiert bei Airshows die Vorführungen. Die Red Arrows haben für das Finanzjahr 2008/09 ein Budget von 5,6 Millionen Pfund. Der Rauch dient in erster Linie nicht zur Unterhaltung der Zuschauer sondern ist ein Hilfsmittel für den Leader. So kann er zum Beispiel die Windbedingungen wesentlich besser einschätzen und auch die Solisten können sich so schon auf größere Entfernung sehen wenn sie aufeinander zufliegen. Der Weiße Rauch wird mit Diesel erzeugt und der farbige mit einem Gemisch aus Diesel und Farbstoff. Jede Maschine hat 5 Minuten Weißen Rauch zur Verfügung, 1 Minute Roten und 1 Minute Blauen. Deshalb wird der Einsatz des Rauches auch genau getimt. Die Formation hat bis zu 5 g bei den Manövern und 7 g bei dem “Vixen Break”. Die Solisten haben bei mehreren Manövern 7g, teilweise sogar 8, was gleichzeitig das Limit der Maschine ist. Der Synchro Leader ist ein Pilot im dritten Jahr und wählt am Anfang der Saison die Nummer 2 aus. Sollte ein Mitglied der Formation erkranken oder kann aus anderen Gründen nicht fliegen, wird mit nur acht Maschinen geflogen. Kann der Leader nicht fliegen, fliegt die ganze Formation nicht. Ganz einfach aus dem Grund das jeder Pilot nur eine Position fliegen kann, gibt es keine Ersatzleute. Die Red Arrows fliegen den Zweisitzer Hawk T Mk1A. Die Hawks des Teams unterscheiden sich von den Standardtrainern nur durch einen Behälter unter dem Rumpf. In diesem ist der Dieselkraftstoff und die blauen und roten Farbzusätze zur Raucherzeugung untergebracht. Der Hawk T Mk1A wurde mit einer etwas schubstärkeren Version des Rolls-Royce / Turbomeca-Strahltriebwerks Adour nachgerüstet.
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Die Flugzeuge der Red Arrows

Kennung Bemerkung Kennung Bemerkung
XX179 im Team seit April 2002 XX264 Gründungsflugzeug (1980)
XX227 Gründungsflugzeug (1980) XX266 Gründungsflugzeug (1980)
XX233 im Team seit 1988 von 4FTS XX292 im Team seit 1996 von 4FTS
XX237 im Team seit 1985 XX294 im Team seit 1988 von 4FTS
XX242 im Team seit 2003 von RAF Valley XX306 Gründungsflugzeug (1980)
XX253 Gründungsflugzeug (1980) XX308 im Team seit 1985
XX260 Gründungsflugzeug (1980)

Technische Daten British Aerospace Hawk T1A

Hersteller: British Aerospace
Typ: zweisitziger Fortgeschrittenentrainer
Länge: 11,86 m
Spannweite: 9,36 m
Höhe: 4,00 m
Triebwerk: Strahltriebwerk Rolls-Royce/Turbomeca Adour, Standschub 2500 kg
Startmasse: max. 5700 kg
Geschwindigkeit: 1073 km/h; im Sturzflug Mach 1,2
Dienstgipfelhöhe: 15000 m
Überführungsreichweite: über 2500 km
Kampflast: Aden 30-mm-Kanonenbehälter; 3000 kg Waffenzuladung an Unterflügelstationen; zusätzlich AIM-9 Sidewinder an den Flügelspitzen

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