Zwei Kamov KA-32 während der “Goldenen Stunde”

Am heutigen Samstag stand ein Ausflug nach Bremerhaven auf dem Zettel und dieser war fotografisch auch recht ergiebig. Seit Montag sind 2 Kamov KA-32 Helikopter in Bremerhaven. Diese warten auf ein Forschungsschiff welches auf dem Weg nach Bremerhaven ist. Ein Anruf meines Vaters auf dem Tower in Bremerhaven brachte gleich in doppelter weise Klarheit. Zum einen das beide Maschinen noch vor Ort sind und zum anderen das es mir auch möglich sein wird auf dem Vorfeld zu fotografieren. Die Zeit wählte sich so das ich zur “Goldenen Stunde”, also kurz vor Sonnenuntergang, vor Ort sein würde. Kamera eingepackt und ab nach Bremerhaven. Dort angekommen den Flugleiter auf dem Turm noch mal um Erlaubnis gebeten und dann ab auf das Vorfeld. Wie oft kommt man schon solchen Hubschraubern so nah. Bei den beiden Maschinen RA-31009 und RA-31034 handelt es sich um eine Kamov KA-32T sowie eine KA-32S. Nicht irritieren lassen von dem C auf dem zweiten Kamov. Das ist wohl ein kyrillischer Buchstabe, der unserem S entspricht. In der Literatur findet man auch keine “C” Version, jetzt weiß ich auch weshalb. Bei der T handelt es sich um die Transportversion und bei der S um eine Instrumentenflug-taugliche Variante für schlechte Wetterverhältnisse in arktischer Region, wird auf Eisbrechern eingesetzt. Offensichtliches Unterscheidungsmerkmal ist wohl das Radar an der “S”. Dieses hört auf den Namen OSMINOG und kann unter anderem auch für die Bestimmung der Beschaffenheit von Eis genutzt werden. Ursprünglich wurde diese Version für den Einsatz auf Eisbrechern entwickelt, unter anderem um Schiffe sicher durch Eisfelder zu lotsen. Auch ist bemerkenswert das der Helikopter 5.000 kg als Außenlast transportieren kann bei einem Leergewicht von 6.900 kg. Die Ka-32 besitzt ein automatisches Steuerungssystem welches auf diesem Foto bemerkenswert in Szene gesetzt ist. Wenn man genau hinschaut sieht man das im Cockpit leere herrscht und die Crew an der hinteren Tür ist. Der Helikopter ist auch in der Lage einen Flug fortzusetzen wenn bei maximalem Startgewicht ein Triebwerk ausfällt. Die KA-32 ist die zivile Version der KA-27. Das Collective Control System sorgt dafür das auch im Kurvenflug der Auftrieb der Rotoren konstant bleibt. Dies dient unter anderem dazu die Arbeitsbelastung des Piloten bei Landungen an Deck zu minimieren. Das Doppelleitwerk dient hauptsächlich dazu im Fall einer Autorotation die Steuerbarkeit zu verbessern. Obwohl der Helikopter aus den 70ern stammt wurde bei der Herstellung schon auf Verbundmaterialien zurückgegriffen. Aber auch Titan kam zum Beispiel beim Rumpf zum Einsatz. Die Kisten außen dienen zum Transport von sperrigen Gütern. Anhand des Cockpitfotos sieht man auch eine weitere Eigenheit. Zumindest in der westlichen Welt sitzt der Pilot im Hubschrauber in den meisten Fällen auf der rechten Seite, wenn ich mir die Instrumentierung des Kamov anschaue, so scheint das bei diesem Muster nicht der Fall zu sein. Die Maschine ist im übrigen dafür ausgelegt von nur einem Piloten geflogen zu werden. Der zweite Sitzt ist für den Navigator.
Nun aber endlich zu den Bildern, viel Spaß beim betrachten.

 

2 Gedanken zu „Zwei Kamov KA-32 während der “Goldenen Stunde”

  1. Glückspilz 🙂
    Schöne Bilder.
    Sie konnten ein recht seltenes und dazu auch noch schönes Objekt in Bremerhaven ablichten.
    Ich bin sehr über Ihre Informationsquelle neidisch.
    Vielleicht treffen wir uns ja irgendwann. 🙂

    Grüße aus Bremerhaven
    Leszek

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