Heute war ein besonderer Tag und das in doppelter Hinsicht. Zum einen fand heute der Spottertag 2012 in Wittmund beim JG71 statt und zum anderen sollte die Anreise mal ganz anderes stattfinden. Nicht wie alle anderen per Auto oder Motorrad, sondern per Flugzeug. Geplannt war mit der D-EGME, einer Piaggio der SFG Nordholz die Anreise zu bestreiten. Es zeichnet sich aber schon relativ früh ab das dies nicht klappen sollte und so wurde das Flugzeug gewechselt. Das neue Verkehrsmittel sollte die D-EGFR, eine Do-27A1 Baujahr 1957 und nebenbei die zweit älteste fliegende Do-27, sein. Am Dienstag morgen sah das Wetter erst nicht wirklich freundlich aus. 20 Knoten Crosswind während der Schauer machten nicht so wirklich Freude. Als die Maschine dann aber aus der Halle geholt war, lachte die Sonne und auch der Wind war eingeschlafen. Als stand dem Trip nach Wittmund nichts mehr im Weg. Uns so ging es los entlang der Küste bis Bremerhaven und von dort über den Jadebusen nach Wilhelmshaven. Von dort wurde uns dann auch der direkte Anflug auf die Bahn in Wittmund gestattet, allerdings mussten wir noch einer A-4 Skyhawk, die sich im Anflug befand, der Vorrang lassen. Die Maschine ist auch auf ein oder zwei meiner Bilder zu sehen. Nach der Landung wurden wir durch ein Follow Me empfangen der uns dann direkt zu den Abstellplätzen der A-4’s brachte. Dort sorgten wir für aufsehen. Einer der A-4 Piloten sprang förmlich aus seinem Cockpit und kam in voller Montur zu uns herüber um sich die Do-27 aus der Nähe anzuschauen. Das war auch der Zeitpunkt als wir von den “Crossern”  auf einen Kaffee bei Cross Servicing eingeladen wurden. Dieses Angebot haben wir natürlich angenommen. Und in dem kleine Aufenthaltsraum gab es an den Wänden auch eine Menge zu sehen. Jede Menge Flugzeugfotos und Zeichnungen zum Teil von den betreffenden Staffeln signiert. Und als wäre das noch nicht genug, bekam jeder von uns auch noch einen Cross Servicing Patch. Nach Kaffee / Wasser ging es dann in die Shelterschleife wo diverse F-4F Phantom abgestellt waren. Die Maschinen waren sehr Fotofreundlich abgestellt und zum Teil wurden auch noch die Abdeckungen an den Triebwerken abgenommen. Last but not least hatte auch das Wetter ein einsehen und es wurde laufend besser und tolles Fotowetter. Von den Maschinen haben bestimmt andere bessere Bilder gemacht deshalb will ich mich nur auf 2 der F-4F beschränken zu denen ich etwas schreibe. Da ist zum einen die 37+01. Das ist die erste F-4F der Luftwaffe die geflogen ist. Am 18.03.1973 fand mit dieser Maschine ein Werksflug der Firma McDonnell Douglas in den USA statt. Und noch etwas ist bemerkenswert. Es ist die einzige F-4F die komplett in den USA bei McDonnell Douglas gebaut wurde. Bei allen weiteren Maschinen wurden viele der Komponenten durch deutsche Firmen zugeliefert. Und diese Maschine war Teil des 6 Luftfahrzeuge umfassenden Fly Out des Fluglehrzentrum Rheine. Die zweite “besondere” F-4 ist die 38+10. Dort fallen die Buchstaben CFG auf dem Seitenleitwerk auf. Die Bedeutung dieser ist Crazy Fucking Germans. Um das jetzt aber zu verstehen muss ich weiter ausholen. Vom 15.05.2009 bis zum 30.05.2009 hat diese Maschine bei Maple Flag 42 in Cold Lake, Alberta, Kanada teilgenommen. Bei einem Rolltest überhitzte die Bremsanlage der Maschine und das Rechte Hauptfahrwerk brannte. Dadurch gab es schwere Schäden an Zelle und Fahrwerk. Auch das Cockpit wurde, da es offen war, durch den Löschschaum in Mitleidenschaft gezogen. Es wurde bis zum 10.06.2009 eine Notreparatur durch Personal des JG71 durchgeführt. Am 15.06.2009 wurde die Maschine über Winnipeg und Detroit nach Bangor überführt. Am 18.06.2009 ist die Maschine zusammen mit der 38+43 wieder nach Wittmund geflogen. In der Zeit in der die Maschinen in Bangor standen wurden durch dortige Wartungscrews die 3 Buchstaben CFG angebracht.
Ich könnte vermutlich noch viel mehr erzählen zu diesem klasse Tag aber um 02:11 sinkt die Motivation und ich sollte langsam schlafen. Ein weiteres Highlight bleibt noch. Schon beim letzten Spottertag viel mir ein älterer Herr auf, der damals den Soldaten ganz genau sagte, wie die Phantom richtig in der Sonne zu stehen hat. Seinen Anweisungen wurde dann auch folge geleistet, was mich damals noch wunderte. Ich hatte gerade meinen Mitfliegern von diesem Erlebnis erzählt, da fährt ein Schlepper auf eine F-4F zu und der angesprochene Herr war auch wieder in der Nähe. Geschichte wiederholt sich 😉

Nun viel Spaß mit den 61 Bildern