Die Geschichte des Fliegerhorst Nordholz

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und ein wenig zu der Geschichte des MFG 3 beziehungsweise des Flugplatzes Nordholz geschrieben. Als Quellen dienten mir dabei das Internet, im speziellen Wikipedia und verschiedene Ausgaben der inzwischen eingestellten Geschwaderzeitung „Der Zeppelin“. Auch Hefte die zu verschiedenen Airdays und Tagen der offenen Tür erschienen sind waren eine Hilfe. Manche Ereignisse oder Jahreszahlen sind mit Fotos hinterlegt also lohnt es sich unter Umständen den ein oder anderen Link mal anzuklicken.

1912 Die Marine kauft von der Gemeinde Nordholz Land für den Bau eines Luftschiffplatzes
03.05.1913 Kaiser Wilhelm II. verfügt die Aufstellung der Marine-Luftschiff-Abteilung
02.09.1914 L3 landet als erstes Luftschiff in Nordholz und nimmt die noch nicht ganz fertiggestellte Drehhalle „Nobel“ in Betrieb
25.12.1914 Angriff auf Nordholz durch mehrere englische Flugzeuge. Es wird kein Schaden angerichtet.
1915 Einrichtung einer Fliegerstation und Aufstellung von Abwehrgeschützen zum Schutz des Platzes. Zwei Einzelhallen werden fertiggestellt „Norbert“ und „Nora“
1916 Verlegung der Luftschifferschule von Hamburg nach Nordholz. Fertigstellung einer festen Doppelhalle „Normann“
März/August 1918 Fertigstellung der beiden letzten in Bau befindlichen Doppelhallen „Nordstern“ und „Nogat“. Damit besitz Nordholz Platz für 10 Luftschiffe
06.08.1918 Der „Führer der Luftschiffe“, Fregattenkapitän Peter Strasser, wird mit dem Luftschiff L70 über England abgeschossen.
12.10.1918 L63 führt den letzten Kriegseinsatz eines Luftschiffes von Nordholz aus durch.
11.11.1918 Waffenstillstand. Die verbliebenen Luftschiffe werden ohne Traggas in den Hallen aufgehängt
23.06.1919 Zwei Tage nach der Selbstversenkung der Flotte in Scapa Flow zerstören die Besatzungen die fünf verbliebenen Luftschiffe in den Hallen durch kappen der Haltetaue
11.01.1920 Auflösung der Marine-Luftschiff-Abteilung
1921 Beginn der Abbruch- und Demontagearbeiten. Über 1000 Vertriebene finden Unterkunft auf dem Ehemaligen Luftschiffplatz
1922 Kultivierung und anschließende landwirtschaftliche Nutzung des Geländes
1924 Abschluss der Demontage. Gründung der Gemeinde Wursterheide auf dem ehemaligen Luftschiffplatz
1935 Das frühere Offizierskasino wird Hochschule der Luftwaffe. Damit beginnt der Wiederaufbau als Flugplatz für die Luftwaffe
1937 Die zivilen Siedler müssen das Gelände verlassen
1938 Der eigentliche Wiederaufbau der Flugplatzes für die Luftwaffe beginnt. Es werden 3 Start- und Landebahnen, Kasernen, Hallen, Gleisanlagen, unterirdische Treibstofflager und eine Pipeline entlang der Bahnstrecke Cuxhaven gebaut.
1939 Bei Kriegsausbruch ist die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 77 „Herz AS2 mit ca. 40 Bf 109 E in Nordholz (20.8.39 – 21.9.39). Mehrere Gruppen des Jagdgeschwaders 1 folgen im Wechsel zur Abwehr britischer Angriffe auf die Deutsche Bucht und Norddeutschland.
1940 Während der Besetzung Dänemarks und Norwegens im April (8.4.40 – 12.4.40) operiert die Kampfgruppe 100 mit He 111H Bombern von Nordholz aus. Zusätzlich waren vom 11.3.40 – 7.4.40 und vom 12.4.40 – 11.5.40 Bf 109E des Jagdgeschwader 2 „Richthofen“ in Nordholz stationiert.
1941 Ab 01.04. bis März 1943 ist Nordholz kein Einsatzplatz. Gelegentliche kurze Belegungen haben stattgefunden sind aber nicht genauer bekannt.
1943 Ab März verlegt zunächst die III. Gruppe des Jagdgeschwaders 54 „Grünherz“, von der Ostfront kommend, zur Auffrischung mit Bf 109F und G nach Nordholz. (dafür habe ich aber noch keinen Beleg gefunden). Ihr folgt von Juni bis August die III. Gruppe des Jagdgeschwaders „Schlageter“. Diese fliegen ebenfalls die Bf 109G. Laut Geschwaderzeitung soll ab Oktober das Nachtjägergeschwader 3 in Nordholz gewesen sein. Ich habe allerdings herausgefunden das es wohl der Zeitraum 3.45 – 4.45 war. Der eingesetzte Flugzeugtyp waren Ju 88G.
06.04.1944 4 B-17 bombardieren den Flugplatz Nordholz
1945 Von April bis Mail ist die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 400 mit Me 163 „Komet“ in Nordholz stationiert. Kurz nach Kriegsende kommt die 512. Fighter Bomber Squadron mit P-47 Thunderbolt auf den Platz.
1946 Am 20.08. wird hier die amerikanische 526. Fighter Squadron mit P-47 Thunderbolt aufgestellt.
1947 Die Amerikaner sind abgezogen, die Engländer besetzen den Flugplatz und demontieren die Einrichtungen. Die drei Beton Startbahnen werden gesprengt.
1949 Die Reste der Betonbahnen werden als Uferbefestigung an Weser, Elbe und Oste verwertet.
bis 1958 Das Gelände wird landwirtschaftlich genutzt
August 1958 Baubeginn des Marinefliegerhorstes Nordholz
26.04.1963 Indienststellung des Fliegerhorstes mit dem Marinefliegergeschwader 2
01.10.1964 Die Marine-U-Jagdstaffel verlegt mit 16 Flugzeugen des Typs Fairey Gannet nach Nordholz
Dezember 1964 Das MFG 2 verlegt nach Eggebek
01.01.1965 Das MFG 3 übernimmt den Fliegerhorst
23.04.65 Verleihung der Truppenfahne durch den Bundespräsidenten Heinrich Lübke
01.07.1965 Fregattenkapitän Paul Kriebel wird erster Kommodore des MFG 3
26.01.1966 Landung der ersten Serienmaschine des Typs Breguet Atlantic in Nordholz.
30.06.1966 Die Fairey Gannet wird außer Dienst gestellt
01.04.1967 Das MFG 3 wird der NATO unterstellt
09.07.1967 Bundespräsident Heinrich Lübke verleiht dem MFG 3 den Traditionsnamen „Graf Zeppelin“
14.05.1968 Die Atlantic 61+15 überfliegt als erstes Flugzeug der Bundeswehr den Nordpol
1971 Fertigstellung einer neuen Werfthalle, der damals größten freitragenden Halle Europas
25.04.1975 Eine Atlantic des MFG 3 mit der Crew IV führt mit 20 Stunden und 20 Minuten den längsten Flug eines Flugzeuges der Bundeswehr durch
25.11.1983 Eine Atlantic überfliegt im Rahmen eines Langstreckennavigationsfluges erstmals den Äquator
24.10.1985 Die 100.000 Atlantic Flugstunde
April 1986 20.000ste Gastmaschine seit Januar 1970 davon  3.450 Strahlflugzeuge, 3.224 Turboprob-Flugzeuge, 6.624 Kolbenmotor-Flugzeuge, 6.702 Hubschrauber
November 1992 25.000 Lynx Flugstunde
10.05.1995 150.000 Atlantic Flugstunde
2001 Bis zum April des Jahres 2001 haben die Atlantic des Geschwaders annähernd  175.000 Flugstunden erflogen
30.04.2003 Der Kommandeur der Flottille der Marineflieger, Flottillenadmiral Kalähne, landet mit einem PA 200 Tornado in Nordholz und ist damit das 33.333 Gastluftfahrzeug
Juni 2003 Die Öl-Do’s des Geschwader haben seit 1986 insgesamt 18.835 Stunden geflogen.
15.April 2004 Die 20.000 Öl-Überwachungs-Flugstunde
28.04.2005 Der 2000 Bordhubschraubereinsatz durch ELWOOD im Rahmen der Operation Enduring Freedom

3 Gedanken zu „Die Geschichte des Fliegerhorst Nordholz

  1. Im Militärarchiv in Freiburg gibt es 4 Gefangenenmeldungen eines Oberleutnant Lehmann vom 29. Oktober 1941. Hier wird berichtet, dass das Vorpostenboot V2002 (Madeleine Louise) am 28. Oktober 1941, um 8:25 Uhr vier feindliche Flieger in einem Schlauchboot gefangengenommen hat. Diese Gefangenen wurden dann um 15.25 Uhr an das Wachkommando des Flugplatzes Nordholz übergeben wurde. Die feindlichen Flieger gehörten zur Wellington Mk.Ic Z.1168 AA-H, die beim Angriff auf Hamburg am 26.10.1941 durch Flak abgeschossen wurde.

  2. HALLO ZUSAMMEN
    kennt jemand noch Kameraden aus der Dienstzeit von 1970-1971
    insbesondere Mitspieler der erfolgreichen Mannschaft, die 1971 die erste Marinefussballmeisterschaft gewann?
    Bitte meldet euch
    Karl-Heinz Piotrowski….Pio genannt

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